Was ist "Will-to-please"?
Nun, der Will-to-please heißt wörtlich übersetzt "der Wille zu Gefallen". Damit wird ausgedrückt, dass der Hund zu einer engen Zusammenarbeit mit dem Halter bereit ist und ihm auch die Führung übergibt. Meist mit einer sehr engen Bindung an eine bestimmte Person.
Leichtführigkeit
Der will-to-please, dem Wunsch es seinem Hundeführer recht zu machen, erleichert die Ausbildung. Zwar erziehen sich die Hunde nicht von selbst, aber die Ausbildung ist um Längen einfacher, als bei Rassen mit geringerer Kooperationsbereitschaft.
Sie brauchen keinerlei Motivation oder Anreiz (z.B. durch Leckerchen) um etwas zu tun. Und sie machen es gerne. Ohne das man sie erst 10 Minuten dazu überreden muss. Das Lob des Hundeführers ist ihnen Bestätigung genug. Die Hunde geben sich Mühe alles richtig zu machen, um dem Führer zu gefallen.
Menschen beobachten
Um erkennen zu können, ob ihre Bemühungen zum Erfolg geführt haben, beobachten die Hunde die Körpersprache des Führers oder Rüdelführers sehr genau. Jede kleine (unbewusste) Geste oder Minik und die Körpersprache werden registriert.
Kommunikation
Beide, Hund und Halter, lernen dabei sehr intensiv miteinander zu kommunizieren. Oft entwickeln solche Teams eine eigene Sprachen (Mix aus verbal und nonverbal).
Wenn das Team gut aufeinander eingestimmt ist, kann z.B. schon eine kleine (bewusste) Veränderung in der Mimik, mit einer beim "normalem" Hund angebrachten harschen Kritik gleich zu setzen sein. Ein aufmunterndes Nicken, mit großen strahlenden Augen und hochgezogene Augenbraun, oder ein böser Blick, mit schmalem Mund und Dackelfalten auf der Stirn, reichen für ein Lob oder Tadel vollkommen aus. Dabei bleibt die Stimmlage ein wichtiges Instrument. Wie in der Ausbildung allgemein. Der Führer sollte seinen Hund gut kennen und seine Reaktionen entsprechend dosieren. Wichtig ist dabei sowohl Kommando und Körpersprache aufeinander ab zu stimmen.
Sensibler Umgang
Ja, man muß mit einem Hund mit einem großen will-to-please sensibler umgehen. Aber nicht, weil ihm an Selbstbewusstsein fehlt.
Sondern weil es ein sehr feinfühliger Freund ist, der sich von einem aufgesetzten Lächeln nicht beirren lässt, sondern ganz genau weiß, wie es in uns aussieht. Etwa bei Fröhlichkeit und Ausgelassenheit wird er freudig daran teilhaben wollen. Bei Trauer wird er versuchen zu trösten, z.B. durch Kopf auf den Schoß oder Arm legen. Oder ist der Bezugsperson unwohl, dann weicht er nicht von der Seite. Spürt der Hund Unruhe in einem, wird er zum kraulen und schmusen kommen um zu berühigen.
Aber dennoch bin ich der Meinung, dass der Menschen sich den "Will-to-please" auch erarbeiten und verdienen muss. Ein Hund dessen Bemühungen beim Hundeführer immer fruchtlos sein werden, wird sich etwas anderes suchen. Etwas anderes was ihm antwortet und Bestätigung geben wird.
Und damit verschenkt man die Chance auf etwas wirklich sehr, sehr Schönes.